Lipperland ist Baseballlandvon Thorsten Waterkamp
Lemgo ist ein Vierteljahrhundert nach dem deutschen Beinahe-Exitus des US-Sports das lippische Baseball-Zentrum. Ein ambitioniertes: „Was die Wizards machen, wird sehr wohlwollend betrachtet“, sagt der Geschäftsführer des NRW-Verbandes, Andreas Bernhard. Vier Jahre nach der Fusion der TBV-Wizards und der TV-Mad-Dogs zu den TV-Wizards rennen die Lemgoer mit einer Idee offene Verbandstüren ein: die NRW-Pokalspiele im Ballpark Vogelsang. „Wenn die Bewerbung kommt, besteht eine realistische Chance“, würde Andreas Bernhard Lippe den Vorzug vor den Hochburgen Köln und Bonn geben. Wizards-Pressewart Axel Moll kennt die Strategie: „Pushen in der Provinz.“ Das ist nötig: Denn die Zeiten extremer Steigerungsraten sind passé. Aus der Mannheimer Keimzelle heraus fanden sich bundesweit bis 1987 wieder etwa 1000 Mitglieder in den Vereinen. Die Zahl explodierte in den frühen, fetten Neunzigern: 1990 waren es 6113, vier Jahre später 15 244, zum Stichtag 31. Dezember ’97 23 455 gemeldete Clubangehörige. Etwa ein Viertel kommt aus NRW, die Altersklasse 15 bis 26 Jahre macht zwei Drittel aller Mitglieder aus. „Im Herrenbetrieb ist ein Sättigungsgrad erreicht“, weiß der 35-jährige Bernhard allerdings. Steigende Zahlen erwartet er nur noch im Damen- und Jugendbereich. Diese Auffassung teilt Jörg Wehmeier, der Geschäftsführer und Spielertrainer der Nightshift-Pitcher Bad Salzuflen: „Es stagniert, da kommt nicht mehr viel.“ Jetzt geht es vielmehr um Konsolidierung. Die Wizards machen diesen Schritt mit einer Jugendmannschaft ebenso wie der mit neun Jahren älteste lippische Baseballclub, die Lagenser Sliders. Die Berlebeck Hawks dagegen gelten mit zwei Softballteams als Hochburg der weiblichen Baseballvariante. Der Verband forciert – in Kooperation mit der amerikanischen Major League – derweil ein „Pitch-Hit- and-Run-Programm“, das Schulen leihweise ein Grundpaket mit Ausrüstungsgegenständen anbietet. 1997 sind 100 Sets herausgegangen. Bernhard: „Jetzt haben wir noch 20, 25 auf Halde liegen.“ Werbung tut Not, haben auch die Lemgoer längst erkannt. Sie beherrschen die PR-Klaviatur – vor Spielen werden bis zu 1000 Handzettel verteilt. Erfolg: Im Schnitt 150 Zuschauer sehen die Spiele. Auf den nächsten Wizards-Flyer spielt übrigens ein TBV-Bundesligahandballer den Lockvogel: Daniel Stephan wird am 2. Mai den ersten Pitch im ersten Verbandsligaheimspiel machen. |
Wurfvarianten FORKBALL
SLIDER Eine Art Fastball, der jedoch kurz vor der Strikezone seine Flugbahn ändert. Profis der Major League bezeichnen den Slider als den am schwersten zu schlagenden Wurf. Für den Pitcher jedoch ist er einfach zu erlernen. FASTBALL Einer der Standardwürfe; er wird mit äußerster Arm- und Körperkraft ausgeführt. Die Hand umschließt den Ball, der Zeigefinger liegt an der Naht bzw. quer zur Naht zur besseren Kontrolle an. Der Ball beschreibt einen reinen Geradeausflug. Bei Radartests wurden Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h gemessen. KNUCKLEBALL Verursacht einen flatternden |
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Geschlagener Ball (Hit), der dem loslaufenden Schlagmann die Möglichkeit gibt, das nächste Base zu erreichen. |
Die drei Eckpunkte des Spielfeldes, die vom Läufer auf seinem Weg zurück zum Schlagmal zu berühren sind. |
Spieler des Offensivteams, die nach unveränderlicher Reihenfolge als Schlagmann zum Einsatz kommen. |
Spieler des Defensivteams, der hinter dem Batter kniet und versucht, die vom Batter verfehlten Bälle zu fangen. |
Fünfeckige Platte, hinter der der Fänger kniet. Um zu punkten, muss der Läufer diese Platte erreichen. |
Ball, der vom Schlagmann bis ins Außenfeld geschlagen wird, so dass er bis zum Home Base durchlaufen kann. |
Abschnitt des Spiels, nach der je drei Spieler beider Teams geschlagen haben. |
„Aus“-Situation durch: A) drei Strikes B) ein Flugball wird vom Defensivteams aus der Luft gefangen C) ein geschlagener Ball wird vom Defensivteam vor dem Läufer zu einem Mal gebracht |
Der Spieler des Defensivteams, der einer festgelegten Reihenfolge nach den Ball wirft. |
Ball, der in eine imaginäre Zone (Strike Zone) zwischen Knie- und Achselhöhe des Batters geworfen wird. |
E) ein Läufer wird unterwegs von einem Ball getroffen. |
Freilauf für den Schlagmann, wenn der gegnerische Werfer viermal mit dem Ball die Strike Zone verfehlt hat. |
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