"Wenn wir jetzt nicht gegen Minden gewinnen, haben wir am letzten Spieltag ein Riesenproblem."
Gabriela Köhler-Korandova

Feuerwehr

in Gelb

Buxtehuder Duo löscht HSG-Flächenbrand

Von Manuel Brandenstein

Alles wie erwartet: Lützellinden feiert vorzeitig die Meisterschaft, Hersfeld siegt gegen List und macht sich wieder Hoffnungen auf den Klassenerhalt, und der HSG Blomberg-Lippe gelingt beim 22:29 (11:14) in Buxtehude keine Überraschung.

Im Löschen von Bränden scheinen die Norddeutschen allererste Sahne zu sein. Am Donnerstag vor dem Frauenbundesligaspiel bedrohte noch ein Feuer die historische Buxtehuder Altstadt, doch zwei Löschzüge der Berufswehr hatten das Problem nach kurzer Zeit im Griff. Zwei Tage später in der Sporthalle an der Hansestraße erschienen die beiden Buxtehuder Löscheinheiten in gelben Trikots und trugen die Rückennummern drei und fünf: Natascha Bodencsuk und Aleksandra Pawelska. Die Rückraumspielerinnen des Buxtehuder SV waren es, die den Blomberger Funken Hoffnung, der sich kurz nach der Pause in einen Flächenbrand zu verwandeln schien, als Strohfeuer entlarvten.

Zuvor hatte BSV-Trainer Leszek Krowicki seine beiden Stars auf der Bank gelassen und für sie Elsholz und Großer gebracht. Beide hatten allerdings nicht ihren besten Tag erwischt, und die HSG Blomberg-Lippe, die in den ersten 30 Minuten fast ausschließlich über Einzelaktionen zu Torerfolgen gekommen war, spielte plötzlich Handball. Vom 12:17 (35.) ging es bis zum 19:20 (43.), woran besonders die immer besser ins Spiel findenden Janet Grunow und Sylvia Dorna Anteil hatten.

Doch nachdem Bodencsuk und Pawelska wieder auf dem Parkett standen, präsentierte sich den gut 1000 Zuschauern schnell wieder das Bild eines besonders spielerisch haushoch überlegenen Buxtehuder SV. "Wir haben es in dieser guten Phase nicht geschafft", analysierte Blombergs Trainer Lutz Müller, "den Extra-Kick draufzulegen, der nötig gewesen wäre, um vielleicht noch mehr zu erreichen. Danach hat Buxtehude erneut fast fehlerfrei gespielt". 

Das kann man nicht anders sagen. Denn nach dem 20:19 für den BSV beherrschten die Gastgeberinnen die Szene. Ganze elf Minuten lang war es der HSG unmöglich, Bettina Hahn im Buxtehuder Tor zu überwinden. Die Keeperin zeigte famose Reflexe, parierte unter anderem einen Siebenmeter von Gabriela Köhler-Korandova sowie zwei Konter, während ihre Vorderleute sogar mit einem Kempa-Tor glänzten 28:19 hieß es fünf Minuten vor dem Abpfiff, die Messe war  gelesen.

Nicht nur Lutz Müller zeigte sich als fairer Verlierer ("Der Sieg geht absolut in Ordnung"). Auch Gabi Köhler-Korandova musste zugeben: "Die spielen einfache ein Klasse besser." Jetzt müsse gegen Minden unbedingt ein Sieg her. "Denn wir können uns nicht darauf verlassen", so Köhler-Korandova, "dass Trier für uns gegen Hersfeld die Arbeit macht. Wenn Hersfeld nämlich in Trier gewinnt und wir nicht gegen Minden, haben wir am letzten Spieltag ein Riesenproblem."

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