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Leukefeld |
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Über den Antrag der Bundesligaklubs, die sich mit 9:3 Stimmen für den im Sommer von der SG Minden eingebrachten Vorschlag ausgesprochen hatten, entscheidet in Hannover der erweiterte Vorstand. 42 Stimmen vergeben dabei die Regionalverbände und das DHB-Präsidium, zwei Drittel (28 Stimmen) benötigt der Antrag zur Annahme.
Dago Leukefeld, ehemaliger Trainer der HSG Herrentrup/Blomberg, hatte sich bereits früh gegen die Aufstockung ausgesprochen. Im September begründete der Bundestrainer seine Kritik an einer 14-er-Staffel damit, dass durch eine Aufstockung der sportliche Wert der Liga sänke. Dago Leukefeld selbst befürwortete seinerzeit eine weitere Reduzierung der Klasse auf zehn Teams. Nach Abschluss einer Normalrunde sollten sich Play-offs anschließen, sagte der 37-Jährige.
Gegenüber der FAZ schilderte Leukefeld seine Ablehnung anders. In dem Gespräch befürchtete er durch die Ausweitung der Liga um vier Spieltage pro Saison eine Überbelastung der Spielerinnen. "Ich habe andere Vorstellungen, als Nationalspielerinnen auf Lehrgängen erstmal zur Regeneration zu schicken."
Der erweiterte DHB-Vorstand steht damit unter erheblichem Druck. Eigentlich kann er sich nicht leisten, seinen Bundestrainer zu verlieren. Auf der anderen Seite würde er damit der deutlichen Mehrheit der Bundesligaklubs vor den Kopf stoßen. Lediglich der TV Lützellinden, der HC Leipzig und der Buxtehuder SV hatten im Sommer gegen den Erweiterungsantrag gestimmt. Die Bundesliga war erst vor vier Jahren von 14 auf zwölf Vereine verkleinert worden.
Leukefeld war im Januar Nachfolger von Lothar Doering geworden, der mit der Frauen-Nationalmannschaft nach einer völlig verpatzten WM die Olympia-Teilnahme verpasst hatte. Erste echte Standortbestimmung für Leukefeld ist die Frauen-Europameistschaft, die vom 8. bis 17. Dezember in Rumänien stattfindet.
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