"Da zeigt sich eben die Klasse einer solchen Spielerin."
Lutz Müller

Acht
Sekunden
fehlen

HSG unterliegt knapp mit 24:25 in Trier

Von Thorsten Waterkamp

Ganze acht Sekunden haben der HSG Blomberg-Lippe an historischer Stätte gefehlt, um ihre Erfolgsserie gefehlt. In einem finalen Krimi unterlagen die Lipperinnen beim Aufsteiger DJK MJC Trier mit 24:25 (12:13) - die erste Niederlage nach 5:1 Punkten in Serie ausgerechnet in der Halle, in der die HSG vor knapp viereinhalb Jahren ihren Erstligaaufstieg perfekt gemacht hatte.

Die Russin Svetlana Mozgovaia war es, die in der Schlussphase auf dem Trierer Wolfsberg für den Blomberger K.o. sorgte. Ihre Treffer zum 24:23 und 25:24 acht Sekunden vor dem Abpfiff waren die einzigen Treffer der ehemaligen Welthandballerin im zweiten Abschnitt. HSG-Trainer Lutz Müller: "Da zeigt sich eben die Klasse einer solchen Spielerin, die in entscheidenden Situationen dann doch die Verantwortung übernimmt." Allerdings musste der Aufsteiger bis zur Schlusssirene zittern, ehe Triers Torfrau Silke Leonhardt den letzten Blomberger Wurfversuch parierte.

Allerdings zeigte die HSG in den 60 Handballminuten, dass die Erfolge der vergangenen Wochen für Selbstvertrauen gesorgt haben. Selbst ein Vier-Tore-Rückstand zwei Minuten vor der Pause ließ keine Unruhe aufkommen - im Gegenteil. Bis zur Halbzeitsirene war das Müller-Team wieder auf 12:13 heran, wenig später führten Grunow und Co. bereits mit 16:14.

Die Führung hatte bis zum 18:16 (44.) Bestand, ehe die Gastgeberinnen die zeitweise schwache Blomberger Chancenverwertung ihrerseits zur Führung nutzten. Die besorgte mit Svetlana Minewskaja die erfolgreichste Trierer Werferin (11/6), während die DJK-Schlussfrau Leonhardt im Gehäuse glänzte. "An ihr haben wir uns die Zähne ausgebissen", sagte HSG-Obmann Oliver Lippert. 

Vier Minuten vor Schluss jedoch hatte die HSG beim 23:23 wieder egalisiert und läutete damit eine dramatische Schlussphase ein. Triers Coach Rommel reagierte und hatte Glück: Er schickte 120 Sekunden vor Schluss die zuvor lange abgemeldete Mozgovaia zurück aufs Feld. Die Russin dankte es mit den beiden wichtigsten Treffern der Partie.

"Wir haben den Start verschlafen, sonst wäre mehr drin gewesen", urteilte Lutz Müller nach der Partie, der seiner Mannschaft trotz der Niederlage Lob zollte. Vor allem, dass die HSG ihre zwischenzeitliche Führung nach dem 9:13-Rückstand herausspielte, imponierte dem 28-Jährigen. "Das war in diesem Spiel unsere eigentliche Topleistung." In den beiden kommenden Heimspielen gegen Dortmund (14. Oktober) und Leverkusen (21. Oktober) könne man darauf aufbauen.

Statistik