Schlussakkord

für Jackson
Grunow geht/Sawczenkowa in Blomberg

Von Thorsten Waterkamp

Sie kam 1995 vom TV Mainzlar in die zweite Liga nach Blomberg, ein Jahr später war sie zurückgekehrt in die Beletage des deutschen Frauenhandballs - mit der HSG Herrentrup/Blomberg. Jetzt ist Schluss für Janet Grunow. Die 27-Jährige verlässt die HSG zum Saisonende und wechselt zu Borussia Dortmund. 

"Jackson" Grunow ist neben Spielführerin Sylvia Dorna die letzte der Aufstiegs-Mohikaner aus Blomberg. Und sie ist die derzeit einzige Nationalspielerin in der Frauen-DHB-Auswahl in Reihen des lippischen Klubs.

Ihr Wechsel nach Dortmund hingegen hat weniger sportliche als private und berufliche Hintergründe. Grunow beendet im Winter ihr Studium in Bielefeld und glaubt an bessere berufliche Chancen in Dortmund: "Dortmund ist ein Ballungszentrum. Die Chancen, einen Job zu finden, sind dort erheblich besser", plant die 27-Jährige längerfristig für die Zukunft. Auseinandersetzen muss sie sich bei der im Umbruch befindlichen und derzeit - wie die HSG - abstiegsbedrohten Borussia wahrscheinlich mit Michaela Erler. Die 285-fache Ex-Nationalspielerin am Dortmunder Kreis hat zwar mit dem Karriereende geliebäugelt, eine Verlängerung ihrer Karriere um ein Jahr ist aber nicht ausgeschlossen.

In Blomberg dürfte die Suche nach der Grunow-Nachfolgerin extrem schwierig werden. Aus den eigenen Reihen bietet sich keine Spielerin als gleichwertiger Ersatz an - die von Manager Harald Wallbaum genannten Sabrina Haase und Gunnur Sveinsdottir dürften als Ergänzung für eine neue Nummer eins am Kreis gelten. Das weiß auch der Manager selbst: Er und Trainer Lutz Müller tendieren zu einer externen Lösung. Allerdings gebe es nur wenige Kreisläuferinnen von einem Format der Janet Grunow, und die seien an ihren Vereinen gebunden, sagte Wallbaum.

Derweil hofft Lena Sawczenkowa auf ihre Rückkehr in die Bundesliga. Die Ukrainerin war zur vergangenen Saison zur HSG gekommen, doch ihr Vertrag wurde nach einem knappen halben Jahr mangels Leistung aufgelöst. Wenig später schloss sich eine halbjährige Sperre durch die EHF an, ehe sich  Sawczenkowa  im Sommer dem Aufsteiger Germania List anschloss und dort im Dezember suspendiert wurde. Die Linkshänderin kehrte zurück nach Blomberg und spielt zurzeit in der Oberligamannschaft.

"Mal sehen, was im Sommer passiert", hat die Linkshänderin die Hoffnung auf eine Rückkehr in ein Erstligateam längst nicht aufgegeben. Derweil arbeitet sie hart an ihrem Comeback, bestreitet mittwochs und donnerstags sogar jeweils zwei Trainingseinheiten und absolviert in Bad Meinberg zusätzliches Krafttraining.

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