Fünf Fragen an...

Sven Hoffmann (26)
Aerobic
Westfalenmeister
TV Bad Meinberg


Welche Bedeutung, welches Ansehen genießt Frauensport?

Ich denke, im Breitensport ist das Verhältnis recht ausgewogen und dementsprechend auch die Akzeptanz von Frauensport und Frauen in männertypischen Sportarten. Anders sieht es im Wettkampf- und Leistungssport aus. Hier hatten Frauen einen langen und harten Weg vor sich, um den nötigen Respekt zu bekommen. Aber dieser Weg ist überstanden, und wo einst Männer kalt drüber lächelten, werden die Frauen heute nur bestaunt und bewundert.
 

Was spricht in Ihrem Sport für die Männersparte?

Sportaerobic ist leider viel zu stark als Frauensport geprägt. Das Verhältnis beträgt 98 Prozent Frauen zu zwei Prozent Männer. Da die meisten Männer Probleme mit Bewegungsabläufen haben, zieht es sie leider mehr zu Ballsportarten.
 

Was spricht in Ihrem Sport für die Frauensparte?

Aerobic hat all das, was Frauen lieben: heiße Musik, Power, herausforderungsvolle Bewegungsabläufe, Problemzonentraining! Einfach mal etwas für sich tun, das spricht Frauen an.
 

Welche Akzeptanz genießt der Frauensport in Ihrem Sport?

Da Aerobic ein frauentypischer Sport ist, muss man hier eher von der Akzeptanz der Männer sprechen. Frauen beherrschen zurzeit noch diese Sportart. Sie genießen das Gefühl, unter sich zu sein, einmal einen Sport zu haben, an den Männer sich vorsichtig herantasten müssen, wie einst die Frauen bei den Männersportarten.
 

Wann und wo sind Sie selbst mit mangelnder Akzeptanz von Frauensport konfrontiert worden?

Mir ist aufgefallen, dass in den Augen der Männer früher besonders der Frauenfußball und -basketball der Bedeutung von Schlammcatchen ziemlich nahe kam - als mehr den Stellenwert zum Vergnügen der Männer hatte. Aber ich denke, das hat sich inzwischen geändert. Das generelle Problem ist, dass Sportarten immer einen Stempel Frauensport/Männersport aufgedrückt bekommen, so dass es überhaupt erst zu gewissen Hürden kommt.

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